Die Reise durch Neuseeland hätte besser nicht sein können und war der perfekte Auftakt für meine Weltreise. Für die zwei Monate Neuseeland war meine Mama mit von der Partie. Wir mieteten uns sein Auto, das wir Viktor nannten, schliefen unter den Sternen, wachten mit der Sonne auf und verbrachten eine tolle Zeit in der Natur. Vorab blieben wir ein paar Tage in Sydney. Der erste Stop war in Dunedin, um meine ehemalige Gastfamilie zu besuchen, doch empfehle ich euch den Startpunkt eures Roadtrips entweder nach Christchurch oder Auckland zu legen. Viele nationale und internationale Flüge gehen nach Christchurch und Auckland. Somit ist hier oft der Start- und Endpunkt vieler Reisende und es ist leichter ein Mietauto abzuholen, oder einen Camper zu kaufen.
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Alle Infos für euren Roadtrip in Neuseeland
Die beste Reisezeit für Neuseeland?
Neuseeland liegt auf der anderen Seite vom Globus, demnach sind auch die Jahreszeiten gegensätzlich zu Europa. Der Winter ist zwischen Juni und August, die Haupt-Reisezeit für Neuseeland ist in den Sommermonaten von November/Dezember bis Februar – es gelten folglich aber auch Hochsaison-Preise. Doch egal, ob Sommer oder Winter: in Neuseeland ist das Wetter wechselhaft und es können gut und gerne vier Jahreszeiten an einem Tag stattfinden. Diesen Sommer übernachteten wir im Januar bei -1 Grad im Mt. Cook Nationalpark. Seid also gewappnet für jedes Wetter.
In Neuseeland kam meine ganze Garderobe zum Einsatz. Hier findet ihr meine Packliste für die Weltreise, die ihr auch für eine Reise nach Neuseeland nutzen könnt. Wer in der Nebensaison reist, kann mit günstigeren Preisen rechnen, beispielsweise ab März, wo das Wetter meist noch recht gut sein kann und der goldene Herbst ist in Neuseeland auch absolut sehenswert.
Dauer des Roadtrips
Wer in solch einen teuren Flug investiert und einmal um die ganze Welt fliegt, sollte natürlich versuchen, so lange wie möglich in Neuseeland zu bleiben. Doch nicht jede/r hat das Glück und bekommt gleich einmal mehrere Monate von der Arbeit frei. Mein Tipp: wenn ihr drei Wochen frei habt, beschränkt euch auf eine Insel anstatt durch das ganze Land hetzen zu wollen. Schließlich will man den Moment und das Land genießen, vielleicht eine Wanderung machen oder an einem Ort spontan eine Nacht länger bleiben.
Viele sind der Meinung, dass die Südinsel schöner ist und auch ich würde bei drei Wochen Reisezeit klar die Südinsel empfehlen. Das muss aber natürlich jede/r für sich entscheiden, denn beide Inseln sind wunderschön. Habt ihr vier bis sechs Wochen Zeit ist es schon eher möglich beide Inseln zu bereisen.

Camping auf einem Roadtrip
Bei unserem Roadtrip durch Island vor zwei Jahren mieteten wir lediglich ein Auto und schliefen jede Nacht in einem anderen Airbnb, Hostel oder Hotel. Auf die Dauer empfand ich das als sehr anstrengend und ich war sehr froh, dass wir in Neuseeland im Auto schliefen und nicht jede Nacht auf’s Neue umziehen mussten.
Der zwei-monatige Roadtrip durch Neuseeland war mein erstes Camping-Abenteuer. Ich hatte Respekt davor, denn es war schlichtweg Neuland für mich. Doch man gewöhnt sich sehr schnell daran und ich habe das Camping-Leben lieben gelernt. Sogar so sehr, dass ich im Mai direkt einen weiteren Roadtrip entlang der Westküste Australiens gemacht habe und im März einen weiteren durch die Nordinsel Neuseelands plane.
Das Gute an dem Zuhause auf Rädern: alles, was ihr braucht ist direkt vor Ort und ihr müsst keine Unterkünfte vorbuchen, außer beliebte Campingplätze. Man weiß, wo man schläft und wo man die nächste Nacht verbringt. Kein lästiges ein- und auspacken jeden Abend, kein ständiges Suchen verschiedener Dinge – es findet sich schnell ein Plätzchen für alles.
Mein Highlight am Campen: wenn man nachts einmal wach wird und aus dem Auto raus muss, wird man mit dem schönsten Sternenhimmel überrascht. Oder wacht morgens mit einem magischen Sonnenaufgang auf. Oder übernachtet in einem atemberaubenden Panorama zwischen Bergen am See.
Das Auto für den Roadtrip durchs Land
Ich finde, ein Autokauf lohnt sich ab acht Wochen Reisezeit, wenn man sich mit Autos auskennt und die Zeit für den An- und Verkauf mit einplant, denn durch den Autokauf kann man sehr viel Geld sparen. Für uns kam das nicht in Frage, da weder meine Mama noch ich Fachkenntnisse haben und uns demnach mit einer Auto-Anmietung sicherer fühlten. Ihr müsst euch keine Gedanken machen, falls mit dem Auto etwas sein sollte und habt immer einen Ansprechpartner. Ob sich der Autokauf lohnt oder eher doch die Autoanmietung, das muss jede/r für sich selbst entscheiden.
Viele Camper sind früh ausgebucht, demnach solltet ihr euch früh genug darum kümmern, wenn ihr ein Auto mieten wollt. Damit meine ich: kümmert euch am besten bereits ein Jahr im voraus darum. Ich bin bei den Preisen aus allen Wolken gefallen und hatte nicht erwartet, dass so viele Camper schon weg waren, als ich ein halbes Jahr vorher den Trip organisierte. Gute Preise, viele Tipps und sehr viel Hilfestellung geben euch Kolja und Jeani von der CamperOase.
Wir haben auf die Empfehlung von einer Freundin hin ein günstiges Auto über den neuseeländischen Anbieter Rental Car Village gebucht. Wir haben uns letztlich für die einfache und günstigere Variante eines Toyota-Kombis entschieden. Das war zwar nicht allzu komfortabel und ein wenig eng, hat aber für uns super gepasst, wir haben weniger Sprit verbraucht und kamen leichter um die vielen Kurven. Ein weiterer Grund, wieso wir uns für ein Auto und gegen einen Camper entschieden haben: wir haben von den sechs Wochen Roadtrip circa drei Wochen in Unterkünften oder bei Freunden übernachtet.
Preis für das Auto für circa 56 Tage mit Abholung in Christchurch und Abgabe in Auckland: 2.231 NZD + Vollkaskoversicherung: 590 NZD + Campingausstattung: 150 NZD = insgesamt 2.970 NZD (das sind circa 1.730 Euro, Stand: Ende November)

Self-Contained oder nicht?
Was bedeutet das eigentlich? Self-contained bedeutet, dass ihr unabhängig seid und euch mit eurem Camper selbst versorgen könnt – sprich: ihr habt eine Toilette, Frischwasserzufuhr, Abwassertank und co im Auto (Genauere Details findet ihr bei Google bei verschiedenen Blogbeiträgen). Erfüllt euer Camper alle Voraussetzungen, braucht ihr ein sogenanntes self-contained Zertifikat, das ihr bei der New Zealand Motor Caravan Association (NZMCA) bekommt. Der Vorteil von einem self-contained Fahrzeug ist, dass ihr an vielen kostenfreien Stellplätzen übernachten könnt (Freedom camping).
Mit einem not self-contained Auto dürft ihr nur auf ausgewiesenen Campingplätzen stehen. Solltet ihr mit einem not self-contained Fahrzeug auf einem der Freedom Camping Plätze stehen, müsst ihr mit hohen Strafen bis zu 200 NZD rechnen, falls ihr erwischt werdet. Wir haben uns trotzdem für ein non self-contained Auto entschieden, haben ein wenig mehr für die Campingplätze ausgegeben, um eine Küche und sanitäre Anlagen zu haben. Es gibt jedoch auch ein paar Stellplätze, auf denen ihr mit einem non self-contained Auto stehen könnt und die kostenfrei sind, beispielsweise auf verschiedenen DOC-Plätzen. Mehr Infos dazu findet ihr auf der Seite vom Department of Conservation (DOC).
Auto fahren in Neuseeland
In Neuseeland wird auf der linken Straßenseite gefahren. Man gewöhnt sich relativ schnell daran, doch seid besonders konzentriert, wenn ihr abbiegt, in einen Kreisel fahrt oder von einer Pause erneut losfahrt. Das sind meist die Momente, in denen man durcheinander kommt. Zudem: rechnet immer mit der Dummheit der Anderen. In Neuseeland sind viele Touristen unterwegs – sprich: viel zu viele Menschen, die während dem Autofahren von der Landschaft, der Kamera, dem Reisepartner oder oder abgelenkt sind.
Passt gut auf euch auf und fahrt vorsichtig! Außerdem: die Straßen in Neuseeland sind anders! Wenn euch das Navi einen Weg von vier Stunden anzeigt, kann dieser schon mal deutlich länger dauern – allein schon wegen vieler Kurven. Wir hatten es auf der Reise oft, dass das Navi eine andere Fahrtzeit anzeigte und wir letztlich sehr viel länger für die Strecke gebraucht haben.
Internationaler Führerschein
Um in Neuseeland Auto fahren zu können, braucht ihr einen internationalen Führerschein, der nur mit dem deutschen Führerschein gültig ist. Den internationalen Führerschein bekommt ihr mit einem Passfoto bei der Führerscheinstelle für circa 14 Euro und ist um die zwei Jahre gültig.
Versicherung auf Reisen
Auf euren Reisen braucht ihr in jedem Fall eine Auslandskrankenversicherung. Wer Auto fahren will, sollte sich bestenfalls noch um eine Unfallschutzversicherung kümmern.
Nützliche Apps für einen Roadtrip durch Neuseeland
Für den Roadtrip in Neuseeland kann ich euch mehrere Apps empfehlen:
- Für die Campingplatz-Suche: Wiki Camps und Campermate! Beide Apps zeigen euch die Ausstattungen der Campingplätze, Preise, Bewertungen anderer Reisender, Fotos und co. Wir haben immer einen Tag vor der Anreise bei den Campingplätzen angerufen und einen Platz reserviert. Für beliebte Ferien-Orte wie Wanaka, Queenstown oder dem Milford Sound auf der Süd-Insel solltet ihr früh genug Stehplätze reservieren – hier wird es schnell voll.
- Für ein Navi: Offline-Maps von maps.me oder Google. Hier kann man sich alle Landkarten herunterladen, Lesezeichen setzen, Notizen machen und es als Navi benutzen!
- Für die Umrechnung von NZD in Euro: die Currency App.
- Für gemeinsame Ausgaben: die App Split. Bei dieser App könnt ihr alle Reisende eintragen und somit eure Ausgaben im Blick behalten.
Allgemeine Tipps
- Versucht die verschiedenen Campingplätze oder Stehplätze vor Anbruch der Dunkelheit zu erreichen. Das erste Mal das Auto und co im Dunkeln aufbauen war sehr anstrengend. Mit der Zeit wird man routinierter, doch will man genauso wenig im Dunkeln kochen oder von Mücken belagert werden.
- Wir haben uns eine Alu-Blende für das Auto besorgt, die wir tagsüber vor die Windschutzscheibe legen konnte, dass sich das Auto nicht zu sehr aufheizt.
- Wenn ihr tagsüber unterwegs seid: versteckt eure Wertsachen, Bargeld und co an verschiedenen Orten im Auto oder kauft euch einen portablen Safe, den ihr im Auto festmachen könnt (beispielsweise einen von Pacsafe).
- Must haves (die ich ständig nutzte): ein AUX-Kabel für Musik (der Radio-Empfang lässt meist zu wünschen übrig), ein USB-Ladestecker für den Zigarettenanzünder, eine Taschenlampe, ein Taschenmesser (am besten nicht mitnehmen, wenn ihr danach noch in Asien unterwegs seid).
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