Asien eignet sich hervorragend fürs alleine reisen – ob bei einem Backpacking-Trip durch Thailand, spannende Abenteuer und relaxing Yoga auf Bali oder einer Rundreise durch Vietnam. Da in den bekannten Ländern seit Jahrzehnten viele Reisende unterwegs sind, sind die Länder auf Tourist*innen vorbereitet und die Infrastruktur demnach gut ausgebaut. Die Gastautorin Alex war 28 Tage alleine in Vietnam unterwegs und verrät dir im heutigen Gastartikel all ihre Tipps für ein unvergessliches Abenteuer durch das landschaftlich beeindruckende und kulturreiche Land in Südostasien.
Das Schöne am alleine reisen? Du springst über deinen Schatten, traust dir Schritt für Schritt mehr zu, wächst an deinen Schwächen und wandelst diese vielleicht sogar in Stärken um. Ich bin z.B. inzwischen eine furchtlose Rollerfahrerin und bezwinge jeden noch so beängstigenden Großstadtverkehr. Du wirst selbstbewusster, weil du vor Herausforderungen gestellt wirst, deine Komfortzonen verlässt, deine bekannte Umgebung verlässt, dich in fremden Ländern, in fremden Kulturen mit fremden Sprachen wiederfindest und das zu Beginn oft alleine. Klingt beängstigend? Gut – Denn dann weißt du, dass es ein Abenteuer wird!
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Alleine reisen in Vietnam: Meine Erfahrungen und Tipps für deine Reise
Nach zehn Tagen auf den Malediven, ging es für mich auf meiner Solo-Weltreise zu meinem zweiten Ziel: nach Vietnam. Von Malé aus ging es per Direktflug nach Ho Chi Minh City. Ho Chi Minh City war für mich Kulturschock pur! Es war laut, heiß, wuselig und in gefühlt jeder Ecke roch es. Doch auch wenn mich Ho Chi Minh City als Großstadt persönlich nicht wirklich überzeugen konnte, war die Stadt ein Erlebnis für sich. Es war einfach Kultur durch und durch.
An jeder Ecke gab es vietnamesisches Straßenessen zu unschlagbar günstigen Preisen. Sobald es dunkel wurde, wurden auf den Bürgersteigen kleine Plastikstühle und -Tische aufgestellt, im Nu wurden Restaurants aus dem Boden gestampft. In der Ferne hörte man, wie die Vietnames*innen auf der Straße oder im Park Karaoke sangen. Der Gesang wurde jedoch meist durch den chaotischen Straßenverkehr mit seinen unzähligen Rollern und Autos und ihrem kontinuierlichen Hupen übertönt. Wer vorher noch nie in Asien unterwegs war, so wie ich, ist nach einem Tag in Ho Chi Minh City auf alles vorbereitet – und das sage ich nicht nur mit einem zwinkernden Auge, sondern vor allem auch im positiven Sinne.
1.) Übernachte in Hostels für neue Bekanntschaften und Ausflüge
Hostel sind eine super Gelegenheit um schnell und unkompliziert neue Bekanntschaften und potentielle Travelbuddies kennen zu lernen und Freundschaften fürs Leben zu knüpfen. Hier triffst du als allein reisende Person am unkompliziertesten Gleichgesinnte und kannst schnell neuen Anschluss knüpfen. Zudem ist es meist deutlich günstiger als ein Einzel- oder Doppelzimmer in einem Hotel.
Um deinen Aufenthalt in einem Hostel und Dorm Room so angenehm wie möglich zu gestalten, hier noch ein paar Tipps:
- Viele Hostels bieten extra Female Dorms an, solltest du dich in einem reinen Female Dorm wohler fühlen.
- Pack Ohropax ein, vor allem wenn du einen leichten Schlaf hast. Nichts macht mich persönlich verrückter als ein/e schnarchende/r Roommate.
- Solltest du lichtempfindlich sein, ist auch eine Schlafmaske von Vorteil, da jede*r zu unterschiedlicher Zeit schlafen geht und auch schon mal das ein oder andere Bettlicht über Nacht an bleibt.
- Nicht jedes Hostel bietet Handtücher an. Daher empfiehlt es sich, stets ein großes Mikrofaserhandtuch auf Reisen mitzubringen , das du auch super für den Strand nutzen kannst.
- Kopfhörer für Streaming, Social Media, Musik, etc.
- Gerade wenn du viel Technik dabei haben solltest, kann eine Steckdose pro Bunk Bed mal etwas knapp werden. Ich war schon mehrfach im Hostel für meine Mehrfachsteckdose mit Verlängerungskabel dankbar.
- Pack lange (potenzielle) Schlafkleidung ein. Es kann schon einmal vorkommen, dass die Klimaanlagen im Hostelzimmer zu kalt eingestellt sind, und selbst wenn du sie wieder wärmer einstellen kannst, kann es vorkommen, dass jemand anderes diese wieder deutlich kühler einstellt. Ich bin schon mehrfach Nachts vor Kälte wach geworden und war immer froh, eine lange Leggins und ein Langarmshirt sowie ein lange Sweatshirt-Jacke dabei zu haben. Im Zwiebellook hat es sich wieder angenehm warm schlafen lassen.
- Pack für die Duschen immer ein paar Badeschuhe oder FlipFlops ein.

2.) Finde vorab Kontakte zu anderen Reisenden
Über Social Media, wie z.B. Instagram, hatte ich die Möglichkeit bereits vor Antritt meiner Weltreise unzählige Kontakte zu gleichgesinnten, reisebegeisterten Personen aufzubauen und so Freundschaften aus aller Welt zu knüpfen. Häufig habe ich so bereits vor Ankunft in einem Land Freund*innen oder Kontakte vor Ort gehabt. Oder aber ich konnte mich im Vorfeld mit meinen Freund*innen und Kontakten über Social Media, die ggf. schon einmal in dem Land waren, das ich neu bereisen wollte, austauschen und konnte mich so besser auf das Land vorbereiten. Dadurch habe ich nicht nur das Gefühl, nirgendwo „alleine“ zu sein, sondern es vermittelt auch ein Gefühl von Sicherheit, da ich besser vorbereitet bin und weiß, was mich erwartet und worauf ich ggf. achten sollte.
3.) Probier unbedingt Neues aus
Jeder Ort in Vietnam begeisterte mich mit einer ganz anderen Umgebung und neuen Atmosphäre. So auch Ninh Binh. Ninh Binh war definitiv eins meiner Highlights in Vietnam. Die Landschaft ist einfach unfassbar schön und grün, es ist ruhig und man kann einfach nur abschalten. Mit Ninh Binh verbinde ich persönlich auch das Rollerfahren, das ich hier zum ersten Mal richtig gelernt habe. In Deutschland habe ich mich nie wirklich auf einen Roller getraut. Ich war zu Beginn immer ein wenig unbeholfen. Beim alleine reisen durch Asien war mir klar, dass ich über kurz oder lang nicht darum herumkommen würde, das Roller fahren zu lernen – erst recht als Solo Reisende. Also Augen zu und durch, oder wie sagt man?
4.) Genieße die Flexibilität des alleine Reisens
Was das alleine reisen auch ausmacht? Freiheit! Du kannst alleine für dich entscheiden, was DU machen willst, bist vollkommen ungebunden und musst dich auf keine Kompromisse einlassen. Du hast die Wahl, ob du einen Ort kurzfristig früher verlassen oder deinen Aufenthalt dort vielleicht um mehrere Tage oder sogar Wochen verlängern möchtest. Du gestaltest deinen Tag selbst, was du erkunden und sehen willst. Und wenn dir doch mal nach einem Faulenztag zumute sein sollte, auch fein. Denn: it’s up to you!

5.) Bleib spontan beim alleine reisen
Auf meinen Reisen habe ich selten im Voraus geplant und gebucht. Meist habe ich einen Tag im Voraus entschieden, wo, wann und wie es zum nächsten Ziel gehen soll. Denn oft kommt es, vor allem wenn man alleine reist, meist eh alles ganz anders als geplant. Denn du lernst neue Bekanntschaften kennen, die dich auf einen Ausflug einladen oder die einen Ort entdecken, von dem du noch nie gehört hast. Also bleib flexibel und lass dich einfach auf da Abenteuer ein.
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6.) Achte beim alleine reisen auf deine Wertsachen
Das ist natürlich nicht nur ein Tipp für Alleinreisende – auf deine Wertsachen solltest du überall achten. Ich habe mich in Vietnam als allein reisende Frau niemals unsicher oder bedroht gefühlt. Man sollte natürlich auf seine Wertgegenstände aufpassen; insbesondere Handy, Kamera und Portemonnaie werden in größeren Städten gerne mal schnell von Menschen auf dem Roller gestohlen, habe ich gehört.
Zudem sind die Menschen in Vietnam, wenn sie einem etwas verkaufen wollen, oft recht aufdringlich in ihrer Art und akzeptieren selten ein „Nein“. Es kann daher sogar passieren, dass sie dir für einige Meter folgen, bis sie entweder das Interesse verlieren oder du ggf. doch etwas energischer zum wiederholten Male Nein sagst. Lass dich davon nicht abschrecken, in anderen Ländern wird eben anders verkauft, das kann im ersten Moment erstmal einschüchternd wirken.
Generell gilt es in Vietnam immer freundlich zu bleiben und in jeder noch so kritischen Situation nicht sein Lächeln zu verlieren. Wenn man gegenüber einer vietnamesischen Person sein Temperament verliert, riskiert man dadurch, dass diese Person ihr „Gesicht verliert“ – etwas sehr Schlimmes für die Menschen in Vietnames.
7.) Sei offen und freundlich – aber nicht naiv.
Als allein reisende Frau sollte man definitiv niemals zu naiv an Dinge herangehen und meist Vorsicht walten lassen. Du solltest immer auf dein Bauchgefühl hören und Situationen hinterfragen, wenn du ein komisches Gefühl hast. Es ist absolut okay bei etwas „Nein“ zu sagen und einfach zu gehen, wenn du dich in einer Situation unwohl fühlst. Denn deine Sicherheit geht immer vor! Teile auf Reisen, wenn möglich, einfach deinen Standort mit deiner Familie oder Freund*innen. So weiß immer jemand wo du bist, denn dein Handy solltest du immer bei dir tragen, auch für einen Notfall.

8.) Frag Andere um Hilfe, wenn du sie benötigst
Alleine auf Reisen zu sein und krank zu werden, kann zur Herausforderung werden. Mein Tipp: wenn du gerade ohne Reisebegleitung unterwegs sein solltest, rede mit deinen Roommates oder dem Hostel- bzw. Hotelpersonal. Oft sind die Menschen sehr verständnisvoll und helfen dir gerne, wenn du etwas benötigst.
Nach einer krankheitsbedingten Verlängerung in Hoi An ging es für mich mit dem Flugzeug weiter nach Nha Trang, wo ich ein paar Tage das Großstadtfeeling am Strand genoss. Von dort aus ging es mit dem Bus alleine weiter nach Da Lat und von da aus zurück nach Ho Chi Minh City, wo ich nochmal einen kurzen Stopp einlegte um für einen Tag das Mekong Delta zu erkunden.
Auch hier lernte ich über die Tour wieder eine coole Gruppe anderer Reisenden kennen, mit denen es abends nach einem schönen Tag im Mekong Delta zurück in HCMC noch vietnamesisch essen ging. Wir landeten kulturgetreu an einem kleinen Plastiktisch, auf kleinen Plastikstühlen, auf dem Bürgersteig direkt neben einer großen, laut befahrenen Straße und bestellten zum ersten Mal einen sogenannten Hot Pot.
9.) Merke: Wirklich alleine bist du nie
Alleine reisen kann sich wie eine Achterbahnfahrt anfühlen. Zu Beginn ist es ein Adrenalinkick, denn alles ist aufregend und toll. Irgendwann folgt der Moment, in dem du dich alleine fühlen kannst und sicherlich fragst, wieso du das alles überhaupt machst, nicht weißt, wie du ein bestimmtes Problem alleine lösen sollst und einfach nur noch nach Hause willst. Aber auf Tiefphasen folgen bekanntlich neue Hochphasen. Die Momente, in denen du merkst, dass du das alleine schaffst. Du die Kraft hast, deine Probleme alleine zu lösen bzw. dich aus deinen Tiefphasen von alleine wieder herausholen kannst. Und auf deinem Weg wirst du so viele tolle Menschen kennen lernen, Freundschaften in aller Welt knüpfen, einmalige Erfahrungen sammeln und unvergessliche Momente erleben.

Gastautorin Alex
Weltreisende
Ich bin Alex, 31 Jahre alt und seit fast einem Jahr auf open-end Weltreise. Ich hatte schon immer den Drang, die Welt zu erkunden und wagte so bereits mit 19 Jahren mein erstes Auslandsabenteuer als Au Pair in den USA. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland machte ich BWL, wobei ich mich gefangen in einer Welt fühlte, die nicht zu 100 % meine persönlichen Werten entsprach.
2022 nahm ich dann endlich all meinen Mut zusammen und tauschte den Büroschreibtisch gegen meinem Backpack und wagte den Schritt als allein reisende Frau die Welt zu erkunden. Seitdem habe ich die Malediven, Vietnam, Kambodscha, Indonesien und Singapur, Thailand bereits, Aktuell bin ich in Australien.
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