Auf meiner Weltreise verbrachte ich fünf Tage in Siem Reap und teile heute mit euch meinen kleinen Städte Guide für die Stadt in Kambodscha. Um ehrlich zu sein, war ich nicht sonderlich erpicht darauf nach Kambodscha zu reisen. Doch mein Visa in Thailand lief aus und ich traf meine Freundin erst ein paar Tage später in Vietnam. Also verbrachte ich fünf Tage in Kambodscha und ich wünschte sehr, ich hätte mehr Zeit gehabt. Vom ersten Moment an, habe ich mich in Kambodscha sehr viel wohler gefühlt als in Thailand.
Trotz der schrecklichen Geschichte des Landes, bei der über die Hälfte der Bevölkerung Ende der siebziger Jahre umgebracht wurde, begegnen einem die Menschen heute mit einem Lächeln, Offenheit, Gutmütigkeit, Freundlichkeit und großer Gastfreundschaft. Auch wenn ich hier herzzerreißend in die traurigsten Kinderaugen gesehen habe, es gibt viele Menschen, die versuchen etwas zu verändern und Gutes zu tun.
Guide für Siem Reap in Kambodscha
Ankommen und Unterkunft in Siem Reap
Ich buchte im Voraus meine Unterkunft im The Siem Reap Hostel und war überrascht, aber sehr dankbar, als diese mir in einer Mail anboten, mich kostenfrei vom Flughafen abzuholen. Als Alleinreisende nahm mir das viel unterbewussten Druck von den Schultern.
Es tut gut zu wissen, dass einen jemand abholt und dass man den Stress des Ankommens umgehen kann. Sich zu orientieren, auf seine Taschen und Wertsachen aufzupassen, zu wissen, ob man dem Taxi-Fahrer vertrauen kann oder ob man abgezockt wird, Geld in der Landeswährung besorgen, sich an das neue Wetter anpassen. Schauen, ob es auch einen Flughafen-Bus gibt – und das alles gleichzeitig, ist jedes Mal auf’s Neue anstrengend. Das Hostel hat leider mittlerweile geschlossen, doch findet ihr auf Hostelworld sicher eine Alternative.
Essen gehen in Siem Reap
- „Sister Srey Cafe“
Um die Ecke vom alten Markt und dem Nachtmarkt, findet ihr das Sister Srey Cafe, das von zwei Australierinnen geführt wird. Der Kaffee ist richtig gut, die Frühstücksbowls sehr lecker und im ersten Stock findet ihr einen Second hand Shop mit vielen nachhaltigen Marken.
- „New Leaf Book Cafe“
Jeden Monat werden 30% der Einnahmen vom New Leaf Book Cafe an lokale Bildungsprojekte gespendet. Seit 2013 ist das Restaurant offen und hat bereits über 20.000$ gespendet. Für einen guten Zweck auch noch sehr leckeres Essen bekommen – aber ja doch! Wir haben hier ausgiebig gebruncht. Ab einem gewissen Wert bekommt man ein Buch dazu geschenkt, oder man kann sich eins aus dem Regal aussuchen. Zudem findet ihr im Cafe viele selektierte nachhaltige Produkte, wie wieder verwendbare Kaffeebecher, Taschen oder ähnliches.
- „Haven Cafe“
Das Haven Restaurant ist ein Trainings-Restaurant, um Einheimischen eine Ausbildung bieten zu können. Diese sind meist Waisen, kommen aus weniger privilegierten Familien und wird von drei Schweizern geführt. Auf der Karte finden sich viele Nachhaltigkeitsgedanken, lokale Zutaten, aber auch Schweizer Gerichte. Wir hatten hier einen wundervollen Mädelsabend, mit Weißwein und dem Nationalgericht Amok. Das ist ein Curry, das mit Reis oft in einer Kokosnuss oder Bananenblättern serviert wird.
- „Khmer’s Kitchen“
Das Cafe Khmer’s Kitchen liegt direkt an der Ecke einer Einkaufsstraße und ist sehr beliebt. Stellt euch auf eine kurze Wartezeit ein, denn das Restaurant ist auch auf TripAdvisor gut gerankt. Wir saßen im ersten Stock an der Terrasse, konnten das Treiben auf der Straße beobachten und hatten sehr leckeres nationales Essen.
- Lokales Essen in Siem Reap
Das wohl authentischste und beste Essen in Kambodscha findet ihr in dem kleinen familiengeführten Imbiss direkt nebenan vom The Siem Reap Hostel. Die Eigentümer verstehen kein Englisch, doch helfen euch die Tuk Tuk Fahrer, die vor dem Hostel auf Kunden warten, gerne aus. Meist spielen die Einheimischen ein nationales Schachspiel, oder genießen eine leckere Suppe. Hier mochte ich es am liebsten, das Essen war authentisch, super lecker und sehr günstig.
- „Vibe Café“
Das Essen im Vibe Café war super lecker, ich hatte eine große Acai Bowl und leckeren Kaffee. Im Erdgeschoss werden viele nachhaltige lokale Produkte verkauft, oder aber zusammen gestellte Müsli-Pakete und co. Lediglich die Atmosphäre hat mir im Vibe Café nicht allzu gut gefallen. Im ersten Stock war eine lange Tafel, an der man gemeinsam sitzen, arbeiten oder lesen konnte. Doch spielte keine Musik und jedes Gespräch hallte im Raum.
- „Peace Cafe“
Wir sind nach der Besichtigung der Angkor Wat Tempel zum Peace Cafe zum Essen gegangen. Hier haben wir lecker geschlemmt und sind durch den Laden mit lokalen fair trade Produkten geschlendert. Schaut euch auf der Homepage einmal um. Hier werden auch Yoga-Stunden, Gespräche mit Mönchen und co. angeboten.
Must Do’s in Siem Reap in Kambodscha
Über den Markt Made in Cambodia schlendern
Siem Reap hat verschiedene Märkte, unter anderem den Nachtmarkt oder die Markthalle. Hier ist allerdings alles ein wenig teurer und handeln geht nur schwer. Auf dem Made in Cambodia Market gibt es fast ausschließlich lokale Produkte zu kaufen. Ich habe hier beispielsweise selbstgemachte Marmelade und Likör als Mitbringsel von Sepakam Sambia, Sambia Cambodian Liqueur. Ich durfte alles probieren und konnte mir so eine kleine schöne Selektion zusammen stellen.
Made in Cambodia Market: Jeden Tag von 12-22h in der King’s Road Angkor. Die Verkäufer der Stände müssen keine Abgaben leisten – der Hauptgrund des Marktes ist die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Die Tempel von Angkor Wat bestaunen
Wohl der berühmteste Grund, dass viele Touristen nach Siem Reap kommen: die Tempelanlage von Angkor Wat. Die Preise wurden erhöht und mittlerweile kostet der Tageseintritt für die Tempel 37 US$. Für drei Tage bezahlt ihr 72 US$. Überlegt euch also vorher, ob ihr die Tempel drei Tage sehen wollt, oder ob euch ein Tag reicht. Da ich bereits in Thailand viele Tempel besichtigt hatte, hat mir ein Tag gereicht. Ich habe mich im Hostel auf die Liste eingetragen und da ich keinen Zeitdruck hatte, wartete ich, bis wir vier Leute für ein Tuk Tuk waren.
Also standen wir nachts um drei Uhr auf, um den berühmten Sonnenaufgang an den Tempeln zu sehen. Natürlich waren wir nicht die Einzigen, mit der Idee und so war es sehr voll. Nachdem es zu bewölkt für einen schönen Sonnenaufgang war, besichtigten wir die restlichen Tempel. Wir verbrachten fast zehn Stunden auf dem Gelände und versuchten, so viele Tempel wie möglich zu sehen. Ich kann jedem einen Besuch bei den Tempeln von Angkor Wat nahe legen, denn es ist wirklich etwas ganz besonderes durch die Jahrhundert alten Anlagen zu schlendern. Besonders beliebt: der Tempel, in dem Angelina Jolie den Film Tomb Rider gedreht hat. Hier ist es sehr voll und wer ein schönes Foto möchte, muss sich auf ein wenig Wartezeit einstellen.
An einem der Tempel haben wir eine Guide für eine zwei-stündige Tour gebucht, was sich wirklich gelohnt hat. Wenn man nicht gerade einen Lonely Planet dabei hat, oder keine Lust hat selbst zu lesen, ist es schön, sich die Infos von einem Einheimischen erzählen zu lassen. Ich hatte zwar manchmal ein wenig Probleme seinen Worten zu folgen wegen dem kambodschanischen Dialekt im Englischen, aber wir konnten sehr viel über die Geschichte, das Land und die Menschen in Kambodscha erfahren.
Die Show der Artisten im Phera Zirkus anschauen
Ich bin so froh, dass wir letztlich in den Zirkus gegangen sind. Die Künstler und Artisten sind von Phare Ponleu Selpak, einer Schule in Battambang, die freie Bildung für Kinder aus benachteiligten sozialen Familien anbietet. Die Schule wurde von neun jungen kambodschanischen Flüchtlingen gegründet, die nach dem Fall der roten Khmer wieder in ihr Heimatland zurück kehrten. Mittlerweile unterrichtet die Schule mehr als 1200 Schüler und lehrt Tanz, Theater, Musik und visuelle Kunstprogramme.
Die Show zeigt eindrucksvoll und ergreifend die schreckliche Geschichte Kambodschas – sehr sehenswert und großartig dargestellt. Eintritt: circa 18 US$. Homepage des Phare Zirkus. Ring Rd, am Ende der Sok San Rd, Tickets könnt ihr unter dieser Email Adresse reservieren: ticketing@pharecircus.org
Gutes tun in Siem Reap
- Rehash Trash ist Teil vom Green Gecko Projekt, die sich dafür einsetzen, dass Straßenkinder, ihre Mütter und Familien ein gesichertes Einkommen generieren können. Entstanden ist ein täglicher Workshop, bei dem die Mütter und Kinder lernen aus Müll, gesammelt von der Straße, neue Produkte zu erschaffen. Somit wird nicht nur der Umweltverschmutzung entgegen gewirkt, sondern zudem auch noch etwas Neues produziert und eine sichere Umgebung und Arbeitsfläche für die Familien geschaffen. Auf der Infoseite könnt ihr mehr über das Projekt erfahren.
- Ich habe noch nie in traurigere Kinderaugen geschaut, als in Kambodscha und es hat mir das Herz gebrochen. Was könnt ihr tun, um zu helfen? Auf der Seite vom Child Safe Movement findet ihr viele Tipps, wie ihr besonders Kindern in Armut oder in Not helfen könnt. Auf dieser Seite gibt es noch einmal spezielle Tipps für Reisende. Natürlich sind diese Tipps nicht nur für Kambodscha wertvolle, sondern auch für Reisen in anderen Ländern.
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