In den Osten der Nordinsel, da fahren die wenigsten Touristen auf ihrer Reise durch Neuseeland hin. Es liegt abseits der gängigen Route, es gibt kaum Empfang und auch sonst lebt es sich am Ostkap ein wenig langsamer. Die Natur fühlt sich hier fast unberührt an – es gibt noch Ecken, an denen seit Hunderten Jahren kein Mensch war. Auch wird an manchen Orten anstelle von Englisch ausschließlich die zweite Amtssprache Maori gesprochen.
Der Papa meiner Freundin wurde im Süden Gisbornes an der Ostküste groß und so waren wir nicht nur auf einem großartigen Roadtrip, sondern auch auf den Spuren der Wurzeln meiner Freundin – und hatten noch dazu jede Menge Insider-Tipps parat. Leider hatten wir nur vier Tage Zeit, was uns zeitlich ein wenig einschränkte – empfehlen würde ich euch mindestens eine Woche für einen Roadtrip am Ostkap. So könnt ihr an manchen Orten länger verweilen.
Tipp: Hier habe ich euch schon einmal viele Tipps für einen Roadtrip in Neuseeland zusammen gefasst. Wie für jeden Roadtrip in Neuseeland, kann ich euch die Apps Campermate und Wikicamps empfehlen. Über die Apps findet ihr auch Offline alle Campingplätze, welche Einrichtungen diese haben, was sie kosten und natürlich die Kontaktinformation.
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NEUSEELAND: Ein Roadtrip am Eastcape
Die Reise Route am Eastcape
Wir starteten den Trip in Napier. Von dort aus ging es einmal um’s Ostkap Richtung Tauranga und zuletzt nach Auckland, wo wir unsere Flüge für die Weiterreise nahmen und das Auto abgaben.
Start Napier in Hawke’s Bay
Napier liegt in Hawke’s Bay und ist auch bekannt als Artdeco Hauptstadt. Viele Artdeco Häuser und Details findet ihr in der Innenstadt. Hawke’s Bay ist eine bekannte Weinregion, demnach kann ich euch nur empfehlen hier eine Weinprobe zu machen. Was ich in dieser Gegend liebe? Das goldene Licht, das so schön vor Sonnenuntergang leuchtet. Aus irgendeinem Grund ist mir das ganz besonders in dieser Gegend aufgefallen.
- Ein absolutes Must Do in Napier und eines meiner Highlights diesen Trips: den Sonnenuntergang vom Te Mata Peak aus bestaunen. Der Ausblick ist einmalig!
- Perfekt, um den Abend ausklingen zu lassen: die Hot Pools des Ocean Spa direkt am Meer!
- Falls ihr Zeit habt, solltet ihr unbedingt einen Tag zum Ocean Beach und den Maraetotara Falls fahren. Es ist jedoch ein wenig bekannt, dass dort viele Diebstähle stattfinden, also verstaut eure Wertgegenstände gut und schließt ordentlich ab. Die Wasserfälle sind eiskalt, aber wunderschön in der Natur gelegen. Hier könnt ihr sogar viele Libellen beobachten, die sich bekanntlich in der Nähe von einer guten Wasserqualität aufhalten.
Cafés und Restaurants in Napier:
Mexi Mama: das mexikanische Restaurant Mexi Mama liegt direkt am Wasser, ist nicht zu teuer und sehr lecker!
58 W Quay, Ahuriri, Napier.
Hapi Café: super leckere selbstgemachte Säfte, Milch und sogar vegane Torten und Kuchen. Schaut unbedingt einmal im Hapi Café vorbei, wenn ihr in Napier seid! „You are what you eat“.
89 Hastings St, Napier. 7-16 Uhr täglich.
F.G. Smith Eatery: ein wenig außerhalb vom Zentrum, aber ein schönes, modernes Café mit sehr leckerem Essen! Auch super für Veganer oder Allergiker (gluten oder laktosefrei).
Eatdrinkshare Hawke’s Bay, 9a Ossian Street, Ahuriri, Napier.
Unterkunft in Napier
Motel: Übernachtet haben wir zentral im schönen Ballina Motel. Die Betten waren so gemütlich, dass wir hier entspannt ein wenig Schlaf vom Hochzeitswochenende nachholen konnten. Es gibt einen kleinen Kühlschrank und Balkon auf dem Zimmer, das Bad und die Zimmer sind sehr groß und der Eigentümer und sein liebenswerter Hund sind sehr freundlich.
[Transparenz: wir bekamen die Unterkunft gestellt.]
Ferienhaus: Die Woche zuvor haben wir mit der gesamten Familie auf einem riesigen Weingut mit Pool und Trampolin übernachtet. Das war besonders mit so vielen Leuten einfach perfekt: wir konnten Freunde und Familie einladen, jeder hatte genügend Raum für sich und wir konnten das herrliche Wetter auf der Terrasse oder im Garten genießen.
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Campingplatz: Das vergangene Jahr war ich hier mit meiner Mama auf dem Hawke’s Bay Holiday Park Campingplatz. Der Platz war angenehm ruhig und die Einrichtungen sehr modern.
Nationalpark Waikaremoana
Weiter geht’s über Wairoa, wo ihr direkt von der Straße aus frisches, lokales Gemüse kaufen könnt, zum Nationalpark Waikaremoana. Hier könnt ihr auch einen der Great Walks machen, der vier Tage dauert und sicherlich wunderschön ist. Leider hatten wir die Zeit dazu nicht und das Wetter hat leider auch nicht mitgespielt. Waikaremoana ist bekannt dafür, dass das Wetter ähnlich wie im Fjordland sehr wechselhaft sein kann. Wir haben uns also für einen kurzen Walk entschieden und sind hoch zum Lou’s Lookout Point. Wenn ihr den neuseeländischen Wald betretet, versteht ihr was ich meine, wenn ich sage: der neuseeländische Wald riecht so gut – und so ganz anders als in Deutschland oder Australien.
Campingplatz in Waikaremoana: Wir haben auf dem Campingplatz vom DOC übernachtet. Die Nacht ohne Strom kostet 18 NZD pro Person, Minimum sind zwei Personen. Meist könnt ihr euch einen Platz ohne Strom buchen, denn hier gibt es sowieso keinen Empfang und eure Geräte aufladen könnt ihr auch in der Küche. Auf dem Campingplatz habt ihr einen herrlichen Blick auf den See am Morgen!
Stop auf der Route: Die Morere Hot Springs
Ein kleines hidden gem sind die Morere Hot springs, die ein kleiner Umweg auf dem Weg nach Mahia sind. Die heißen Quellen erreicht man, wenn man hinter dem Eingang circa zehn Minuten durch den Wald läuft. Die heißen Quellen sind nicht die schönsten, dafür mitten im Regenwald, von der Natur erhitzt und bekannt für ihre therapeutische Wirkung – das Wasser soll auch sehr gesund für die Haut sein.
Morere Hot springs, 10-18 Uhr täglich, 14 NZD pro person.
Die Mahia Peninsula
Mahia Peninsula ist in Neuseeland ein bekannter Surfer Hot Spot, die Gegend und die Strände wie der Opoutama Beach sind wunderschön. Die kleine Halbinsel ist besonders bei einheimischen Touristen beliebt und viele haben hier ein Ferienhaus. So haben auch wir im Ferienhaus vom Onkel meiner Freundin übernachtet und uns nach der langen Fahrt einfach ein wenig entspannt.
Die Te Reinga Falls
Am nächsten Tag ging es nach einem kleinen Zwischenfall mit dem Auto (deshalb meine Empfehlung: immer eine Vollkasko-Versicherung abschließen) zurück nach Wairoa, wo wir drei Stunden auf die Autowerkstatt warteten. Wir ließen alles entspannt angehen und fuhren danach weiter ins Inland, zu den Te Reinga Falls. Leider kann man die Wasserfälle nur von oben betrachten, aber diese sind allein schon sehr imposant – genauso wie die Fahrt zu den Wasserfällen. So kommt es, dass wir durch eine Herde Schafe fuhren und die einmalige Landschaft genossen.
Der Donneraille Park
Auch zum Donneraille Park ist es eine wunderschöne Autofahrt. Ihr fahrt durch unberührte Natur und auch der Park selbst ist sehr ruhig. Hier gibt es auch einen kleinen Campingspot. In dem Fluss, der entlang der Kreidefelsen fließt, kann man sich bei schönem Wetter herrlich abkühlen und eine Runde im Wasser schwimmen und entspannen.
Die Rere Rockslides
Wer sich schon ein wenig mit Neuseeland beschäftigt hat, der ist sicher schon einmal über die Rere Rockslides gestolpert. Wir hatten tagesbedingt leider keine Zeit mehr zu den Rockslides zu fahren, aber die Bilder und Videos, die ich bisher gesehen habe, sehen nach sehr viel Spaß aus. Auf dieser Seite findet ihr viele Infos.
Übernachtung am Anaura Bay Campingplatz: Über Gisborne sind wir für die Nacht zum Anaura Bay Campspot gefahren. Ein kleiner abgelegener Campingplatz direkt am Meer. Es gibt einen kleinen Aufenthaltsraum mit Jagdtrophäen und eine große Küche. Die Einrichtungen sind einfach, aber man hat alles was man braucht UND einen Platz in der ersten Reihe, wenn die Sonne über dem Meer auf- und untergeht. Ich wäre hier am liebsten noch einen Tag länger geblieben, um die Gegend zu erkunden, am Strand spazieren zu gehen und den Luxus von „Nirgendwo“ zu genießen. Der Stellplatz kostet 18 NZD pro Person.
Stop in Tolaga Bay
Tolaga Bay ist ein kleines Dorf mit nicht einmal 800 Einwohnern und wohl am bekanntesten für seinen 660 Meter langen Steg, der zum Meer hinaus führt. Wer möchte, kann hier auch eine Surfstunde vor wunderschöner Kulisse nehmen. Wir sind den Pier einmal bis zum Ende gelaufen und haben den Ausblick genossen, bevor es weiter ging.
Die Kirche Tikitiki
Auf dem Weg zum Ostkap solltet ihr einen Zwischenstop bei der St Mary’s Church in Tikitiki einlegen. Die Kirche ist eine Erinnerung an gefallene Maori aus der Region zwischen Paritū und Tarakeha/Torere im ersten Weltkrieg und zählt heute als eine der schönsten Maori-Kirchen. Wer mehr über die Kirche und Geschichte erfahren möchte, kann auf dieser Seite nachlesen.
Das Eastcape Lighthouse
Auf dem Weg zum Leuchtturm haben wir eine Mittagspause in Te Araroa eingelegt, denn ich hatte so großen Hunger, dass meine Laune immer schlechter wurde. Also, haben wir uns auf’s Gras ans Meer gesetzt und eine kleine Brotzeit gemacht. Was man sich in Te Araroa unbedingt anschauen sollte? Den Te Waha-o-Rerekohu, den ältesten und größten Pohutakawa Baum der Welt, der circa 600 Jahre alt ist.
Zum Leuchtturm am östlichsten Punkt Neuseelands kommt man über eine Schotterstraße, auf der euch Seehunde, Kühe oder Pferde begegnen können. Am Ende der Straße angekommen, könnt ihr euer Auto parken, durchquert einen Vorgarten, oder eher eine kleine Pferdeweide, um zum Eingang für den Weg hoch zum Leuchtturm zu gelangen. Nach 700 Treppenstufen erreicht ihr den Leuchtturm und habt von oben eine fantastische Aussicht auf den Pazifik. Es ist schon ein komisches Gefühl, am östlichsten Punkt Neuseelands zu stehen – einmal abgesehen von den pazifischen Inseln, geht hier die Sonne als erstes auf der Welt auf.
Maraehako Campingplatz: Übernachtet haben wir auf einer großen Wiese mit einfachen Einrichtungen, jedoch ohne Küche, direkt am Meer, geschützt von Bergen auf der rechten Seite. Es war so schön, der Sternenhimmel nachts atemberaubend und Mary ann ist morgens eine Runde schwimmen gegangen im Meer. Der Platz kostet 13 NZD pro Person.
Tauranga – Mt. Maunganui
Auf dem Weg nach Tauranga (Tauronga ausgesprochen), haben wir eine Mittagspause in Ōpōtiki eingelegt und sind danach weiter zum Ohope Beach, den ich persönlich so wunderschön fand, dass es toll war, hier einfach mal ein wenig länger zu bleiben, Fotos zu schießen und mit den Füßen durch’s Meer zu laufen.
Must do in Tauranga: den Mt. Maunganui hoch wandern. Die Wanderung ist sehr beliebt und nicht allzu anstrengend, doch habt ihr von oben einen sehr schönen Blick.
Campingplatz in Tauranga
Dieses Jahr haben wir bei Maryann’s Familie übernachtet, doch letztes Jahr war ich mit meiner Mama auf einem kleinen, entspannten Campingplatz, dem Omokoroa Caravan & Motorhome Park, auf dem wir unter einem Avokadobaum geschlafen haben – und es morgens die Tüte voll mit Avokados für 5 NZD gab!
In der Nähe vom Campingplatz findet ihr auch den schönen Omokoroa Beach, wo ihr direkt am Wasser einen Moment entspannen könnt.
Die Owharoa Falls
Solltet ihr auf dem Weg nach Auckland noch ein wenig Zeit haben, solltet ihr einen Zwischenstop bei den Owharoa Falls einlegen. Keine zwei Minuten Fußweg von der Straße gelegen, seid ihr hier schnell und der Zwischenstop lohnt sich.
Weitere Bilder vom Ostkap:
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