Marrakesch ist ein Traum aus 1001 Nacht – farbenfroh, lebendig und kulturreich. Die Stadt ist vor allem für Reisende spannend, die sich für Geschichte, Kultur und Architektur begeistern. Einst bestand Marrakesch aus 90 % Sackgassen, heute sind es noch 70 % und die Innenstadt wirkt häufig wie ein Labyrinth, in dem man sich nicht nur wegen all der Eindrücke verlieren kann. „Die rote Stadt“ ist voller Farben, Gerüche und Geschmäcker, lädt mit prächtigen Palästen und Riads zum Erkunden ein sowie den Souks voller Leben, die mit vielfältiger Handwerkskunst zum Stöbern einladen. In diesem ausführlichen Marrakesch Guide verrate ich euch nicht nur die Must See Sehenswürdigkeiten, die besten Food Spots mit veganen Optionen, sondern teile mit euch auch viele hilfreiche Infos sowie meine besten Tipps für eine unvergessliche Reise nach Marrakesch.
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Marrakesch Guide: Alle meine Tipps, Infos & Fakten
Marrakesch als Reiseziel
Marrakesch ist eine von den Städten, die mich wieder daran erinnert haben, wie wichtig es ist, Orte mit den eigenen Augen zu sehen und sich nicht auf Erzählungen von Anderen zu verlassen. Jede Person hat eine eigene Perspektive, die die Berichte färben. Daher auch der Reminder an euch: Lasst euch nicht von anderen verunsichern, schaut euch neue Orte an und erkundet diese schöne Welt – sie kann euch positiv überraschen. Marrakesch liegtt in 450 Metern Höhe nördlich des Atlas-Gebirges. Früher war Marrakesch mit Mauern umgeben und wurde unterirdisch mit Wasser versorgt. Deswegen hieß sie zu jener Zeit „Die Stadt der Brunnen“. Der älteste Brunnen aus dem 12. Jahrhundert ist heute noch in der Medina frei zugänglich und die Königsstadt wird heute von drei Flüssen eingerahmt.
Die beste Reisezeit für einen Städtetrip nach Marrakesch
Da es bereits im April tagsüber sehr heiß wurde, kann ich euch das Frühjahr und den Herbst für eine Reise nach Marrakesch empfehlen. Morgens und abends ist die Temperatur angenehm. Tagsüber wird es zwar heiß, doch hilft dabei eine Kopfbedeckung und leichte Kleidung mit sanften Stoffen. Ein Tipp: Ende März bis Anfang April ist Ramadam, der Fastenmonat. Das heißt, dass die Souks abends geschlossen sind und manche Restaurants zur Abendzeit weniger Gäste aufnehmen können.
Ist Marrakesch ein passendes Reiseziel für Alleinreisende?
Bei meiner Reise war ich mit einer Freundin unterwegs und kann demnach nicht beurteilen, wie Marrakesch auf Alleinreisende wirkt. Ich habe mich jedoch jederzeit wohl und sicher gefühlt. Tourismus ist für Marrakesch wichtig und ich hatte das Gefühl, dass die Einheimischen sehr auf die Reisenden achten. Wie in jeder anderen Stadt auch ist es wichtig, achtsam zu bleiben. In der Innenstadt kann man sich durch die vielen kleinen Sackgassen leicht verlaufen. Habt also am besten Offline Maps zur Hand. Mein Tipp: Die App maps.me!
>> Hier geht’s zum Artikel: Alleine reisen als Frau: 23 Tipps
Anreise nach Marrakesch
Fast täglich gibt es von Deutschland aus eine Flugverbindung nach Marrakesch. Bucht ein paar Monate im voraus, um die besten Flugpreise zu bekommen und euch einen passenden Flugalarm einzurichten. Solltet ihr mit Ryanair fliegen, achtet unbedingt darauf, dass euer Handgepäck den Größenvorgaben entspricht. Besonders auf dem Rückflug kann es sonst zu Verzögerungen beim Boarding kommen. Wir haben viele Menschen gesehen, die beim Boarding ihren Rucksack da lassen mussten (inklusive mir – well!) und dafür 80 Euro extra zahlen mussten. Meines Erachtens war das überhaupt nicht gerechtfertigt (bei mir allerdings schon). Achtet also darauf, dass a) das Handgepäck den Maßen entspricht und b) bucht euch zur Not beim Check-In online Zusatzgepäck für 30 Euro hinzu.
Einreise nach Marokko
Marokko liegt in Nord-Afrika. Demnach braucht ihr für die Einreise einen gültigen Reisepass, ein Personalausweis reicht nicht aus. Bei einer Reise bis zu 90 Tage braucht ihr mit einem deutschen Reisepass kein extra Visum. Noch ein Tipp: Haltet bei der Grenzkontrolle die Adresse eurer Unterkunft bereit, da ihr diese manchmal vorzeigen müsst. Die aktuellen Einreisebestimmungen findet ihr auf der Seite des Auswärtigen Amts.
Transport vom Flughafen in die Stadt
Viele Unterkünfte und Riads bieten einen Shuttle-Service vom Flughafen zur Unterkunft an. Da ich spät Nachts angekommen bin, habe ich den Shuttle direkt bei der Buchung mit angefragt. Damit seid ihr auf der sicheren Seite und müsst nicht im Dunkeln in einer neuen Stadt eure Unterkunft suchen. Für die Fahrt habe ich 7,50 Euro pro Fahrt bezahlt und diese dauert vom Flughafen in die Medina, die Altstadt von Marrakesch, ca. 15-20 Minuten. Vom Flughafen aus könnt ihr alternativ auch ein Taxi nehmen. Informiert euch jedoch vorher über die Taxipreise, hier wird gerne einmal höher angesetzt, als dies regulär sein sollte. Noch ein Tipp: Verhandelt den finalen Preis bereits vor Abfahrt!
Bezahlung in Marokko
In Marokko wird mit marokkanischen Dirham bezahlt. Ihr könnt vor Ort mit Euro bezahlen, bekommt jedoch meist die einheimische Währung, anstelle von Euro, zurück. Es lohnt sich also, vorab ein bisschen Geld umzutauschen, da ihr bei der Bezahlung mit Euro meist ein bisschen mehr zahlt. Vor Ort wird wie folgt gerechnet: 150 Dirham sind ca 15 Euro. Das kann man sich leicht merken. Um beim Verhandeln oder Gesprächen sicher zu bleiben, empfehle ich euch vorab die App Currency herunterzuladen. So habt ihr stets einen Überblick über eure Finanzen. Als Orientierung: Eine kleine Flasche Wasser sollte ca. 30 Cent kosten.
So kommt ihr in Marrakesch von A nach B
In der Medina ist es aufgrund der vielen verwinkelten Gassen nicht sinnvoll ein Taxi zu nehmen. Ihr könnt viele Orte zu Fuß erreichen und seht dabei gleichzeitig neue Ecken der Medina. Für längere Strecken außerhalb der Altstadt könnt ihr ein Taxi oder TukTuk nehmen.
Unterkunft in Marrakesch
Bei einer Reise nach Marrakesch könnt ihr in einem Hotel oder in einem sogenannten Riad zu übernachten. Das arabische Wort Riad heißt „Garten“ und bezeichnet traditionelle Häuser mit Innenhof oder Garten. Wenn ihr wie ich das erste Mal in Marokko seid, würde ich euch ein Riad als Unterkunft empfehlen, denn so lernt ihr direkt mehr über die Kultur eures Reiselandes.
Die Unterkunft „Riad dE Vinci“
Ich übernachtete mit einer Freundin im „Riad de Vinci“ in einer kleinen Seitengasse in der Medina, keine fünf Minuten Fußweg von den Souks. Wir haben uns dort sehr gut aufgehoben gefühlt. Das Riad ist sehr geschmackvoll eingerichtet, ihr habt Frühstück mit selbst gebackenem Brot, Marmelade, Pancakes, Obstsalat und Minztee. Das Riad hat eine Dachterrasse, einen Pool im Innenhof und einen Wellness-Bereich. Wir haben in einer Junior-Suite übernachtet, es war alles sauber und ich habe mich wohl gefühlt.
Für den Start bekommt ihr an der Rezeption eine kleine Einführung zur Orientierung, einen Straßenplan und Tipps für die Taxipreise und co. Zusätzlich könnt ihr bei dem Riad den Flughafen-Shuttle hinzu buchen, der euch auch Nachts bis vor die Haustür begleitet. Ihr könnt bei eurer Abreise euren Aufenthalt an der Rezeption zahlen, in bar oder per Karte. Bei Kartenzahlung wird eine Gebühr von 3 % erhoben.
Unterkünfte in Marrakesch: Meine Tipps
| €€ Mittelklassige Unterkünfte | → Riad dE Vinci & SPA |
| €€€ Schicke Hotels | → Riad Jardin Rêves |
Städtetour durch Marrakesch mit Hakim
Wenn ich das erste Mal in eine neue Stadt komme, mache ich gerne eine Städtetour mit einem lokalen Guide, um ein Gefühl für die Stadt, eine Orientierung für den Ort und Insider-Tipps zu bekommen. Für eine Tour durch Marrakesch kann ich euch Hakim als einheimischen Guide ans Herz legen. Er wurde mir selbst von einer Freundin empfohlen, die von seiner Tour letztes Jahr auch ganz begeistert war.
Hakim kennt die Stadt wie seine Westentasche und hat ein immens großes Wissen zu Kultur & Geschichte, den verschiedenen Sehenswürdigkeiten und unterstützt mit seiner Tour zudem kleinere Händler*innen, die sonst nicht so viel Laufkundschaft haben. So lernt ihr direkt ein paar Orte in Marrakesch kennen, die ihr auf eigene Faust niemals sehen würdet, wie öffentliche Brennöfen für die Community, die älteste Sackgasse Marrakeschs oder die besten Läden für handgemachte Teppiche und Kissenbezüge.
Dauer der Tour: Normalerweise geht die Tour ca 3-4 Stunden lang. In unserem Fall ging sie fast 6 Stunden und wir konnten wirklich sehr viel von Marrakesch sehen. So viel, dass ich danach einen kurzen Powernap brauchte, bevor es wieder auf Erkundungstour in die Souks ging.
Preis für die Tour: Die Tour kostet 30 Euro – ohne Eintrittspreise und Trinkgeld, das ihr für ein, zwei Stationen braucht. Plant also ca. 50 Euro für die Tour ein. Ich kann nach dem Erlebnis sagen, es lohnt sich allemal.
So bucht ihr die Tour: Ihr könnt die Tour durch Marrakesch direkt über Hakim buchen. Seine Kontaktdaten findet ihr auf seiner Homepage sowie eine Auswahl der verschiedenen Angebote. Er kontaktiert euch dann per Whatsapp und ihr könnt alle übrigen Fragen klären. Tipp: Bei Hakim könnt ihr zudem Touren durch die Wüste und ins Atlasgebirge buchen.
Sehenswürdigkeiten und Must Sees in Marrakesch
Die Medina und ihre Souks
Ein Must See, an dem ihr kaum vorbei kommt: die farbenfrohen Märkte im historischen Zentrum, die Souks. In der Medina gibt es keine Supermärkte, um die lokalen Händler*innen zu unterstützen. In den unzähligen Gassen findet ihr viele Souvenirs und handgemachte Produkte zum Einkaufen. Bei der großen Auswahl und den viel verwinkelten Wegen ist es manchmal gar nicht so leicht, sich zu orientieren. Wie bereits erwähnt, bestand Marrakesch früher einmal aus 90 % Sackgassen. Heute sind es nur noch 70 %. Doch es ist recht leicht, vom Weg abzukommen. Ladet euch deswegen unbedingt die Offline Maps herunter.
Während ihr durch die Souks schlendert, werdet ihr häufig von Menschen angesprochen, die ihre Ware verkaufen. Das kann zunächst einschüchternd wirken, so oft angesprochen zu werden, doch empfand ich die Kommunikation als stets offen und freundlich. Auch ein „Nein, danke“ wurde direkt akzeptiert.
Tipps für die Märkte:
- Lasst am besten ein bisschen Platz im Gepäck, falls ihr ein farbenfrohes Souvenir findet.
- Kauft nur, was ihr wirklich braucht.
- Verhandelt fair. Hakim kann euch dabei helfen.
DjeEna el-Fna
Djeena el-Fna ist der zentrale Marktlatz in der Medina, von dem auch unsere Tour durch die Stadt gestartet ist. Der Platz heißt frei übersetzt „Der Platz der Gaukler“, wird jedoch auf verschiedene Weisen übersetzt. Hier könnt ihr tagsüber und abends verschiedene Gerichte probieren.
Bahia Palast
Der Bahia Palast ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch und wurde laut unserem Tourguide Hakim im Jahr 1980 fertig gestellt. Auf dem Weg zum Eingang des Palasts kommt ihr an einem Weg mit vielen Bäumen mit Pomeranzen vorbei, also Zier-Orangen. „Bahia“ heißt: Die Frau, die die Helligkeit bringt. Der Palast hat verschiedene Räume mit bunten Fliesen und feinen Verzierungen, es gibt viel zu sehen. Wir waren Vormittags dort, doch war es zu dem Zeitpunkt schon sehr voll. Für ein angenehmes Erlebnis empfehle ich euch einen Besuch früh morgens oder am späten Nachmittag.
Eintrittspreis: 70 Dirham, ca. 7 Euro.
Jardin de Majorelle
Der Jardin de Majorelle liegt an der Straße Rue Yves St Laurent und wurde 1923 vom Maler Jacques Majorelle erschaffen – die Erstellung dauerte knapp 40 Jahre. Das Kobaltblau, das ihr im Garten und Marrakesch oft seht, wurde nach ihm benannt und heißt: Majorelle-Blau. Der Garten ist ist ca. 4.000 m2 groß, es gibt Pflanzen von allen Kontinenten, um die sich 20 Gärtner*innen kümmern. Der Mode-Designer Yves St. Laurent fand in dem eindrucksvollen Garten Inspiration für viele seiner Kollektionen und hat zuletzt sogar hier gewohnt. Deswegen findet ihr auf dem Gelände auch eine Galerie mit einer Auswahl seiner Kunstwerke. Mein Tipp: Kommt morgens, da ist das Licht besonders schön und der Garten noch nicht in Schatten getaucht. Reserviert online euer Eintrittsticket unbedingt früh genug vor eurem Besuch.
Eintrittspreis: ca. 15 Euro.
Medersa Ben Youssef
Ich muss gestehen: An dem Tag des Besuchs war ich so müde, dass ich schon fast überlegt habe, diesen kleinen Ausflug auszusetzen. Und oh my, ich hätte es so bereut. Denn die ehemalige Koranschule in der Medina, die im Jahr 1340 gegründet wurde, lohnt sich mit ihren aufwendigen Verzierungen und der imposanten Architektur allemal. Kommt hier unbedingt früh morgens, um den Innenhof mit Pool ganz für euch zu haben.
Eintrittspreis: 50 Dirham, ca. 5 Euro.
Cafés, Restaurants & Rooftop-Bars in Marrakesch
Das Café liegt gegenüber von der Moulay el Yazid Moschee und bietet auch vegane Alternativen an. Ich hatte die Bohnensuppe, die mit typischen, marokkanischen Gewürzen und Olivenöl angereichert war und fand sie sehr lecker.
Das kleine Café liegt direkt am Rande der Souks in der Medina. Die Mitarbeitenden sind sehr freundlich und bemüht. Hier hatte ich den wohl besten Couscous-Salat, den ich je gegessen habe. Die Preise sind zudem fair.
- Naranj
Das libanesiche Restaurant habe ich selbst nicht besucht, aber wurde mir von jedem (!) meiner Freund*innen empfohlen, die Tipps für Marrakesch mit mir teilten, deswegen teile ich diesen hot Tipp nun auch hier mit euch.
Die Rooftop-Bar liegt mitten in der Medina und verspricht euch einen herrlichen 360 Grad-Ausblick über die ganze Stadt. In der Ferne ist sogar das Atlas Gebirge zu sehen. Fragt am besten direkt bei der Platzierung nach, ob ihr einen Platz oben auf der Terrasse bekommen könnt. Außerdem: Das NOMAD ist sehr beliebt, also reserviert euren Tisch vorab. Es gibt eine kleine vegane Auswahl und aufgrund der Beliebtheit ist das Restaurant nicht ganz günstig, doch die Aussicht bei Sonnenuntergang war es mir wert. Mein Tipp: Vor allem empfehlen kann ich euch den Kokos-Basilikum-Nachtisch (omg) – safe eine 10/10.
Die Rooftop-Bar und Restaurant liegt auch mitten in der Medina mit einem tollen Blick über die Stadt. Mit farbenfrohem Interior und der Möglichkeit, den Sonnenuntergang über der Stadt zu sehen, könnt ihr hier verschiedene marokkanische Gerichte probieren. Es gibt eine vegetarische und vegane Auswahl und die Preise sind günstiger als in anderen Rooftop-Bars. Für eine Vor- und Hauptspeise habe ich knapp 15 Euro bezahlt.
Mein Tipp: Reserviert am Wochenende vorab einen Tisch. Als Richtwert für euch, es werden um die 5-10 % Trinkgeld gegeben.
Fazit für eine Reise nach Marrakesch
Wie ihr bereits zwischen den Zeilen lesen und sehen konntet: Ich war von Marrakesch sehr beeindruckend und fand es total spannend, in die marokkanische Kultur einzutauchen und mehr über die Traditionen und Geschichte zu erfahren. Ein Besuch in Marrakesch ist ein einmaliges Erlebnis und wird euch sicher ebenso in besonderer Erinnerung bleiben. Ich wünsche euch eine tolle Reise!
Habt ihr weitere Fragen für eine Reise nach Marrakesch? Teilt sie gerne in den Kommentaren.
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