Mit 16 Jahren ging es für mich ins größte Abenteuer meines Lebens: ins Austauschjahr nach Neuseeland. Für ein Jahr sollte ich in Dunedin auf der Südinsel leben und dann gleich so ein Start: am Flughafen in Auckland ließ ich auf der Damentoilette meine Bauchtasche liegen. Inklusive Reisepass, Reiseschecks und 1000 $NZ in bar. Als ich das realisierte, rannte ich natürlich sofort zurück, doch die Tasche war verschwunden. Ich fing an zu weinen und so kam es, dass mich alle anderen Austauschschüler*innen das erste Mal in Tränen aufgelöst kennenlernten.
Irgendwann kam uns die Idee bei der Flughafen-Polizei nachzufragen, ob etwas abgegeben wurde. Und siehe da: eine ältere Dame hatte die Tasche bei der Polizei abgegeben und es war noch alles drin: Geld, Karten, Reise-Schecks, mein Reisepass. Ich war sehr erleichtert und konnte wieder lächeln. Der Beamte grinste und sagte zu mir: „Welcome to New Zealand.“ Diesen Moment habe ich bis heute nicht vergessen und ich wusste, Neuseeland und ich – das wird etwas besonderes.
Dieses Jahr startete ich meine Weltreise mit einem Roadtrip durch Neuseeland. Mit von der Partie: meine Mama, der ich seit 2006 meine zweite Heimat, meine Schule und meine Lieblingsorte zeigen wollte – und natürlich auch das Land, das meine Persönlichkeit derart geprägt hat.
Eine Reise nach Neuseeland: Alle Infos
So kommt ihr hin
Neuseeland liegt auf der anderen Seite der Welt. Der Flug dauert um die 24 Stunden, mit Umsteigezeit meist noch ein wenig länger. Dementsprechend sind auch die Flüge nicht ganz günstig und ihr könnt mit einem ungefähren Flugpreis von 1.200-1.400 Euro von Deutschland aus hin- und zurück rechnen. Natürlich gibt es auch manchmal super Angebote, bei denen ihr ein wenig sparen könnt. Schaut dafür immer mal bei Urlaubspiraten oder Skyscanner vorbei.
Dieses Jahr sind wir mit Qatar Airways nach Sydney in Australien geflogen, waren dann dort für ein paar Tage und sind dann von dort aus nach Christchurch auf die Südinsel Neuseelands geflogen. Falls ihr euch Sorgen wegen des langen Fluges macht: ja, der Flug ist lange. Doch nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt. Meine Mama flog mit mir und hatte großen Bammel vor dem Flug – danach sagte sie: „So schlimm war das ja gar nicht“. Wenn ihr trotzdem ein wenig Angst vor dem langen Flug habt, bucht euch doch ein Stopover für mehrere Tage in einer aufregenden Stadt, wie Singapur, Dubai und co. Wir verbrachten die ersten Tage in Sydney in Australien. Tipps und eine Packliste für den Langstreckenflug habe ich euch in diesem Artikel zusammen gestellt.
Fluggesellschaften, mit denen ich bereits geflogen bin und die ich empfehlen kann: Qatar Airways, Qantas und Air New Zealand. Freunde erzählten mir jedoch auch nur Positives von Singapore Airlines und Thai Airways.
Reise Neueseeland: Visum
Mit dem deutschen Reisepass bekommt ihr in Neuseeland ein kostenfreies Touristenvisum von drei Monaten, welches ihr nicht vorher beantragen müsst. Möchtet ihr in Neuseeland Work and Travel machen und bis zu einem Jahr bleiben, müsst ihr euch für ein Work and Holiday Visum bewerben.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Reisen in Neuseeland: Bezahlung
Wie auch in allen anderen Ländern, nutze ich in Neuseeland meine DKB-Visakarte. Mit dem Konto bei der DKB habt ihr gleichzeitig ein Cash-Konto und ein Kreditkartenkonto. So könnt ihr beliebig Geld auf die Kreditkarte überweisen, welches ihr dann abheben könnt – kostenfrei auf der ganzen Welt. Soweit die Theorie, in der Praxis funktioniert das einwandfrei, wenn ihr Aktivkunde seid. Das bedeutet, dass ihr monatlich einen Geldeingang von 700 Euro verzeichnet und dass der Bankautomat im Ausland keine Fremdgebühren erhebt. In Neuseeland konnte ich immer kostenfrei bei der Westpac-Bank abheben. Da man meist auf einer langen Reise nicht viele Einnahmen hat: ich habe mir die 700 Euro monatlich von meinem Sparkonto von einer anderen Bank überwiesen – das verlief ganz unkompliziert.
Reisen in Neuseeland: Mobil unterwegs
Ist man für mehrere Wochen im Land, lohnt es sich eine lokale Sim-Karte zu besorgen. Dafür müsst ihr vorher sicherstellen, dass euer Smartphone kein Sim-Lock hat. Ich hatte mit meinem iPhone keine Probleme.
In Neuseeland gibt es bei dem Anbieter Spark ein Travel-Pack für zwei Monate. Ich hatte die mittlere Option für 49NZ$ – dafür gab es 3 GB Internet, 200 Frei-Minuten jeweils international und in Neuseeland sowie SMS. Zudem gibt es an vielen verschiedenen Orten pinke Spark-Telefonhäuschen, in deren Nähe ihr nochmals 1 GB Wifi pro Tage nutzen könnt. Angeblich hat Spark auch den besten Empfang im Land.
Reise Neuseeland: Ein Auto kaufen, mieten oder einen Buss-Pass nutzen?
Ich habe viele kennengelernt, die mit dem Buspass von Stray oder Kiwi Experience durch das Land gereist sind. Die Vorteile sind dabei, dass ihr schnell neue Leute kennenlernt, ihr die Natur aus dem Fenster bestaunen könnt, ihr euch keine Sorgen um das Autofahren oder das Auto machen müsst, der Busfahrer meist noch ein paar Infos und Geschichten erzählt und ihr meist am nächsten Hostel rausgelassen werdet.
Der Nachteil ist, dass ihr nicht immer mit Menschen reist, mit denen ihr euch auch versteht und vor allem, dass ihr nicht einfach mal anhalten könnt, wo es euch gefällt. Das ist für mich persönlich das größte Manko und aus diesem Grund würde ich euch zu einem Roadtrip raten, bei dem ihr ein Auto kauft oder mietet. Ihr müsst nicht jede Nacht alle sieben Sachen wieder einpacken und im nächsten Hostel unterkommen. Euer Zuhause auf Rädern habt ihr schließlich dabei. An jedem Ort anhalten oder zu besonderen Plätzen hinfahren zu können, das empfand ich als puren Luxus und an das Camping-Leben hat man sich schnell gewöhnt. Viele Campingplätze haben eine Küche und sanitäre Anlagen und nachts könnt ihr den Sternenhimmel bestaunen.
Ich würde sagen, dass es sich ab einem Reise-Zeitraum von zwei Monaten lohnt, ein Auto zu kaufen. Andernfalls lohnt sich zeitlich der Aufwand nicht, das Auto anzukaufen und am Ende wieder zu verkaufen.
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