Vor sieben Jahren war ich schon einmal in Melbourne mit einem Work & Holiday Visum und war von der Stadt wenig begeistert. Ich bin im Winter angekommen, arbeitete auf der Kirmes, lebte in einem schäbigen Hostel und hatte null Ambitionen die Stadt zu erkunden. Für meinen Trip nach Melbourne diesen März hatte ich mir viel vorgenommen, doch kam letztlich alles anders.
Ich war so kaputt von meiner Rundreise durch Neuseeland, dass ich es langsam anging, einen Gang zurückschaltete und einfach die Zeit mit meinen Freunden in einer der lebenswertesten Städte der Welt genoss. Auch wenn ich nicht alle Hotspots abgeklappert habe, ich habe diese Stadt lieben gelernt und einfach die „local experience“ gelebt. Heute bekommt ihr also viele Tipps für Melbourne und Umgebung, von denen ein paar nicht unbedingt in eurem Reiseführer zu finden sind.
Mobil in Melbourne: So kommt ihr von A nach B
- Metro: Melbourne ist eine der wenigen Städte in Australien, die ein gut ausgebautes Metro-System haben. Schaut vorher im Touristenzentrum an der Flinders Street Station vorbei – dort könnt ihr euch einen Flyer besorgen, der alle Infos zur Metro hat. Melbourne hat in der Innenstadt eine markierte Free Zone, in der ihr gratis mit der Bahn fahren könnt.
Außerhalb dieser Zone fahrt ihr mit der Myki-Card, einer wiederverwendbaren Karte, die ihr mit Geld aufladen könnt und zur Bezahlung beim Einsteigen am Automaten anlegen müsst.
[Sobald man in eine Tram einsteigt, legt man seine Myki-Card an, man muss nicht zwangsweise noch einmal tappen, wenn man die Tram verlässt. Hat man einmal die Karte angelegt, gilt diese für einen Zeitraum von zwei Stunden. Tapt man nach diesen zwei Stunden an, wird einem der Tagessatz von um die acht AUS Dollar berechnet. Für diesen Betrag könnt ihr so oft ihr wollt durch die Stadt fahren.]
- Uber: Uber ist eine relativ günstige Alternative zu Taxis. Ihr ladet euch die App runter, bestellt ein Uber, dessen Nummernschild und Fahrer euch angezeigt werden und bezahlt beim Aussteigen über die App per Bezahlsystem. Fast überall gibt es mittlerweile Gutscheine für Ubers, sodass ihr beim ersten Trip bis zu 20 AUD sparen könnt.
- Auto: Ein eigenes Auto ist zwar super, um mobil zu sein, aber ist in der Großstadt meist einfach unpraktisch. Seid ihr jedoch trotzdem mit dem Auto unterwegs und sucht einen günstigen Parkplatz für den Tag, dann könnt ihr euer Auto auf einem der öffentlichen Parkplatz abstellen. Ich habe beispielsweise einen in Stadtnähe an der Ecke Kavanagh Street und Balston Street gesehen für circa 16 AUD.
- Melbourne Bike Share: In der Stadt gibt es verschiedene Stationen, an denen ihr euch schon ab 3 AUD Fahrräder leihen könnt, um die Stadt zu erkunden. Fahrt vorsichtig, es gibt nicht immer ausgebaute Fahrradwege und Helm tragen ist Pflicht, doch macht das Sightseeing bei einer Fahrradtour ja meist doppelt so viel Spaß!
MUST DO’S IN MELBOURNE
- Die schöne Flinder Street Station fotografieren: Der schöne Hauptbahnhof liegt mitten im Zentrum und ist immer ein guter Anlaufpunkt, wenn ihr mal nicht mehr wisst, wo ihr seid. Gegenüber der Station ist das Kunstcenter und hier könnt ihr euch auf die Treppen setzen, um die Sonne zu genießen und vielleicht sogar Teil einer spontanen Tanzaufführung werden.
- Sich wie Hermine Granger in der State Library of Viktoria fühlen: Die imposante Bücherei ist mitten in der Stadt und lohnt sich wirklich auf einen Besuch. Falls ihr nicht selbst arbeiten oder lesen wollt, dann geht hoch in den dritten Stock, um euch den Studyroom von der Empore aus anzuschauen. Eure Taschen dürft ihr übrigens mit rein nehmen!
- Durch Southbank am Wasser entlang schlendern: Direkt am Wasser des Yarra Rivers gelegen, mit vielen Bars und Straßenkünstlern, könnt ihr den Abend in Southbank ausklingen lassen. Jeden Abend um 23 Uhr fangen die Säulen direkt am Wasser an zu fackeln. Dieses Spektakel gibt es nur für circa fünf Minuten und startet am Crown Casino, also seid lieber pünktlich.
- Am Brighton Beach den Tag verbringen: Wohl in jedem Lonelyplanet bereits erwähnt, aber auch wirklich schön für einen Tagesausflug ist der Brighton Beach mit seinen vielen unterschiedlich bemalten Hütten. Die Hütten am Strand werden von den Einheimischen genauso genutzt, wie bei uns in Deutschland die Kleingärten – den Strand als Garten fände ich jetzt aber auch nicht so schlecht! Von der Flinders Street seid ihr in circa einer halben Stunde am Brighton Beach – die Myki-Card nicht vergessen!
- Zum Openair Kino in den botanical Gardens gehen: Jeden Sommer wird im botanischen Garten in Melbourne das Moonlight Cinema Direkt am Hang hinter einem kleinen See kann man es sich mit seiner Picknickdecke gemütlich machen und einen der neuen Kinofilme im Freien anschauen. Das Programm findet ihr im Touristenzentrum oder online!
- Die vielfältige Streetart in Melbourne entdecken: Melbourne hat einen ganz besonderen Vibe und an jeder Ecke gibt es neue und alte Streetart zu entdecken – schaut in jedem Fall in der Hosier Lane vorbei. Kürzlich auch auf Instagram gesehen: Eines der neuesten Werke, das erst fertig gestellt wurde und ein riesiges Känguruh zeigt, ist in der Easey Street in Collingwood!
- Den lebhaften Stadtteil St. Kilda erkunden: Ich habe es auf dieser Reise nicht nach St. Kilda geschafft, aber mochte es bei meiner ersten Reise richtig gerne. Der lange Pier direkt am Wasser, der Luna Park, viele Cafes und Kunst an jeder Ecke – Sonntags findet hier der St. Kilda Esplanade Arts and Craft Market statt und ihr könnt nach besonderen Souvenirs Ausschau halten.
- Melbourne Central: Im Melbourne Central vorbeischauen. Ich war total fasziniert von dem alten Gebäude, um das eine Mall herum gebaut wurde. Hier findet auch meist ein Jungdesigner-Markt statt.
Essen und Trinken: Ausgehen in Melbourne
- Rooftop-Bars: Melbourne hat jede Menge Rooftop-Bars, von denen ihr die Aussicht auf die erleuchtete Stadt genießen könnt. Die Rooftopbar im QT hat erst neu aufgemacht und hat eine tolle Atmosphäre, währen das Madame Brussels mit seiner kitschigen Einrichtung mal etwas ganz Anderes ist.
- Naked for Satan: In der Bar im angesagten Viertel Fitzroy kann man sich nicht nur auf einen Drink treffen, auf den Tisch im Restaurant warten, sondern kann auch hoch auf die Dachterasse, um einen Blick auf die Stadt zu erhaschen.
- Rice, Paper, Scissors: Wer gerne scharf und asiatisch isst, sollte sich dieses Restaurant merken. Doch ist das Restaurant sehr beliebt und ihr solltet vorher unbedingt reservieren oder euch auf eine längere Wartezeit einstellen.
- Sushi: Ich liebe das Sushi in Australien – es ist viel günstiger und schmeckt mir persönlich so viel besser, als in Deutschland. In fast jedem Imbiss an der Straße könnt ihr euch für den Snack zwischendurch eine ganze Rolle für nicht mal 3 AUD holen, beispielsweise im Sushi Hub.
- Queen Viktoria Nights Market: Jeden Mittwoch hat der Viktoria Market seine Türen auch abends geöffnet. Bei Live-Musik könnt ihr euch durch viiiiele verschiedene Gerichte aus aller Welt probieren. Doch seid darauf vorbereitet, dass es hier relativ voll wird.
- St. Ali: In einer kleinen Seitenstraße in Southbank findet ihr den meiner Meinung nach besten Kaffee der Stadt, der sogar schon verschiedene Preise abgestaubt hat. Ich war fast jeden zweiten Tag dort, weil ich es so lecker fand. Lasst euch nicht davon abschrecken, dass das Cafe in einer kleinen und unauffälligen Seitenstraße liegt. Hier könnt ihr auch sehr lecker frühstücken oder lunchen. Der nächste Metrostop zum Cafe ist #126 Clarendon Street/City rd.
- Crown Casino: Falls ihr am Wochenende in Southbank den Abend verbracht habt, noch nicht nach Hause gehen wollt, aber auch nicht so richtig Lust auf einen Club habt, dann ist das Crown Casino eine gute Wahl. Von der Terrasse aus habt ihr einen super Blick auf die Stadt, während ihr einen letzten Drink genießen könnt.
- The Emerson: Wir waren im Emerson in South Yarra feiern, das auch eine Rooftop Bar hat für einen entspannten Drink bei Sonnenuntergang. Der Club ist ein wenig schicker, kostet am Wochenende circa 20 AUD Eintritt und die Musik ist eher Mainstream. Hier finden manchmal aber auch verschiedene Konzerte statt – schaut einfach mal online in den Kalender rein.
- Jazzclub: Wenn ihr auf Jazzmusik steht, seid ihr in Melbourne genau richtig. Im Paris Cat Jazzclub oder ab September wieder im Bird’s Cat findet ihr Livemusik, wie es sie nur an wenigen Orten auf der Welt zu finden gibt. Meine Freunde waren hellauf begeistert und hatten einen ganz fantastischen Abend! Der Eintritt lag allerdings an diesem Abend bei 80 AUD.
>> Meinen großen Guide für Cafés und Restaurants in Melbourne findet ihr auf dieser Seite.
Ausflugsziele in der Umegbung von Melbourne
Great Ocean Road
Als Tages- oder Mehrtagestrip liegt die Great Ocean Road und der Grampians Nationalpark nahe. Hier seid ihr bereits nach ein paar Stunden und könnt Koalas in der Natur entdecken, die zwölf Apostel bestaunen und die Küstenroute entdecken.
Wilsons Promontory Nationalpark
Circa zwei bis drei Autostunden entfernt von Melbourne liegt der Wilsons Promontory Nationalpark – oder auch ‚The Prom’. Auf dem Weg dorthin könnt ihr sogar noch die Philip Island erkunden. Im Nationalpark gibt es wunderschöne Strände, wie Sandy Point oder Whisky Bay und verschiedene Wanderwege – allen voran der Weg hoch zum Gipfel des Mount Oberon. Wir sind nicht bis ganz nach oben gelaufen, da das Wetter sehr schlecht war. Doch soll sich der Ausblick wirklich lohnen und der Weg ist wirklich nicht so anstrengend wie ausgeschrieben. Haltet Ausschau: im Nationalpark könnte direkt neben euch ein Känguru auftauchen oder eine Schlange euren Weg kreuzen. Also seid nicht zu fokussiert auf die Baumkronen, um Koalas zu entdecken.
Sandy Point
Whisky Bay
Geelong
Nur eine Zugstunde von Melbourne entfernt und für nur circa 16 AUD hin und zurück auf eurer Myki Card liegt das kleine Städtchen Geelong direkt am Meer. Zum Schwimmen gibt es eine kleine angelegte Schwimmbucht (Eastern Beach Reserve), in der ihr umsonst sicher schwimmen gehen und sogar vom Turm springen könnt (Traut euch!). Entlang des Ufers findet ihr ein Riesenrad (Ferris Wheel), von dem aus ihr einen herrlichen Blick über die Küste Den Abend könnt ihr dann bei Sonnenuntergang am Meer mit einem Eis ausklingen lassen. Was ich in Australien besonders mag: es gibt viele verschiedene Eissorten mit Kokosnussmilch und somit eine super leckere Alternative zu Sorbet oder Milchspeiseeis für alle Menschen mit Laktoseintoleranz!
Ihr wollt auch nach Australien wie ich, den Aussie way of life kennenlernen und Abenteuer auf der anderen Seite der Welt erleben? Ob mit dem Work and Holiday Visum oder als Tourist, alle Infos sowie die Möglichkeit euch persönlich beraten zu lassen, findet ihr bei STA Travel.
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