Du liebst das Reisen und möchtest am liebsten ständig unterwegs sein, doch das Geld reicht einfach nicht? Dann ist der heutige Gastartikel genau das richtige für dich, denn heute gibts exklusive Tipps für dich, wie du am besten Geld sparen kannst für deine Reisen! Denn seien wir mal ehrlich: Über die eigenen Verhältnisse zu leben ist nicht glamourös. Reisen auf Pump ist schlichtweg unverantwortlich. Und ganz bestimmt nicht nachahmenswert. Es führt zu Stress, Unsicherheit und zu langfristigen Konsequenzen. Nämlich dann, wenn du deinen Job verlierst, umziehen musst oder deine Waschmaschine kaputt geht und dir nichts anderes übrig bleibt, als Schulden aufzunehmen, um deine Existenz zu sichern. Gastautorin Nelly von Reicher Leben Akademie teilt mit dir als Finanzexpertin in diesem Artikel hilfreiche Tipps, wie du deine Urlaubskasse auffüllen kannst, dabei auf nichts verzichten musst und weiterhin stressfrei reisen kannst.
Dies ist ein Gastbeitrag von Nelly von Reicher leben Akademie. Weitere Infos zu ihr findest du am Ende des Artikels.
So kannst du easy Geld sparen fürs Reisen
Geld sparen ist sexy
Kennst du die Videos, in denen vor allem junge Frauen mit einem Augenzwinkern schreiben, dass sie leider nur noch 12,99 Euro auf dem Konto haben und jetzt trotzdem den Flug nach Rom buchen MÜSSEN? Getreu dem Motto: “Du lebst nur einmal.“ Im Sinne von: “Ich bin zwar nicht so gut im Umgang mit Geld, dafür ist mein Leben jedoch besonders instagrammable.”
Mal ganz abgesehen davon, dass solche Videos das Klischee verfestigen, dass Frauen “halt einfach nicht mit Geld umgehen können”, schaffen sie auch ein neues Narrativ: Nämlich, dass es glamourös sei, sich für Luxus und Reisen zu verschulden und die eigene finanzielle Situation völlig außer Acht zu lassen, nur damit ein Selfie vor dem Sonnenuntergang auf Santorini gemacht werden kann.
Ja, ich klinge ein bisschen wie eine Spielverderberin. Doch war der Lissabon-Trip und der Aperol-Turm, den du bestellt hast, damit du ein spannendes Video auf einer sozialen Plattform teilen kannst, den finanziellen Stress wirklich wert? Liegst du ruhig am Strand, wenn du weißt, dass du den Cocktail in deiner Hand mit dem Dispo bezahlst? Schmeckt das Streetfood in Indien weiterhin so gut, wenn du es dir eigentlich gar nicht leisten kannst? Ich glaube nicht, oder?
Indisches Streetfood schmeckt viel besser, wenn man weiß, dass man seine Finanzen im Griff hat.
In diesem Blogbeitrag von der Reicher Leben Akademie erfährst du, warum du auf nichts verzichten musst, wenn du deine Finanzen unter Kontrolle bringen möchtest.
Deine Finanz-To-dos, bevor du mit dem Geld sparen für deine Reisen anfängst
Stell dir ein Budget auf
Sich ein Budget aufzustellen, ist ein Wundermittel, wenn es um deine Finanzen geht. Denn anstatt dich zu fragen, wo dein Geld monatlich hin fließt, sagst du diesem mit einem Budget, wohin es genau gehen soll. Zur Miete, zur Autoversicherung, zum Netflix-Abo. Und eben in deine Reisekasse.
Dass sich ein Budget aufzustellen lohnt, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Denn nach dem Studium stand ich mit 30.000 Euro Schulden da – und damit hat sich das erste Gehalt so gar nicht nach Freiheit und Unabhängigkeit angefühlt. Deshalb wollte ich schnell schuldenfrei werden. Und dabei gleichzeitig nicht aufs Reisen verzichten.
Die 30.000 Euro Schulden habe ich mit einem verlässlichen Budget und glasklaren Zielen innerhalb von drei Jahren abbezahlt. Währenddessen war ich trotzdem im Urlaub, habe sogar innerhalb eines Jahres einen Kurztrip nach Amsterdam gemacht, habe ein verlängertes Wochenende in Mailand verbracht und war zwei Wochen in Apulien.
Damit möchte ich dir zeigen: Ein gut gesetztes Budget schränkt dich nicht ein. Sondern es erlaubt dir, dein Geld für die Dinge auszugeben, die dir wirklich wichtig sind. Wie beispielsweise für deine nächste Reise.
Schulden abbauen? Ja! Dolce vita? Ebenfalls ja!
So stellst du dein Budget fürs reisen auf
Um dein erstes Budget aufzustellen, benötigst du deine Einnahmen, also dein Gehalt & sonstige Einnahmen wie z.B. Kindergeld etc., und deine Ausgaben.
Starte dabei mit den Fixkosten, die monatlich von deinem Konto abgebucht werden. Dazu gehören Miete, Versicherungen, Abos & Co.
Arbeite dich weiter zu deinen variablen Kosten vor, wie Lebensmittel, Restaurantbesuche und der Stop in der Buchhandlung für den nächsten Reiseführer.
Hast du alle wichtigen monatlichen Ausgaben von deinen Einnahmen abgezogen, bleibt, im Idealfall, etwas übrig. Bevor du das allerdings für den nächsten Flug nach Mexiko verwendest, solltest du Folgendes tun:
Decke mit dem Budget regelmäßige und unregelmäßige Lebenshaltungskosten ab
Du hast nun einen Überblick über deine monatlichen Ausgaben. Doch diese sind meistens nicht das Problem. Denn diese können wir häufig auch ohne Excel-Tabelle oder Budget-App gerade so im Überblick behalten (besser ist natürlich mit).
Was dich aber tatsächlich in Geldstress bringt, sind unerwartete Rechnungen, die ins Haus flattern. Das Auto braucht TÜV und neue Winterreifen. Der Jahresbeitrag für die Haftpflichtversicherung wird abgebucht. Und dann musst du auch noch die Wurzelbehandlung beim Zahnarzt zum Teil selbst bezahlen. Und schon kannst du dem Margarita am Strand in Mexiko Lebewohl sagen.
Deshalb solltest du dich finanziell auch auf unregelmäßige, aber zu erwartende Ausgaben vorbereiten. Das geht, indem du monatlich einen konkreten Betrag zur Seite legst. Das kannst du dir so vorstellen: Im Januar ist deine Autoversicherung fällig. Dann werden 600 Euro abgebucht. Damit der Skiurlaub in den Faschingsferien nicht unter einer Rechnungslawine begraben wird, legst du dafür das ganze Jahr über 50 Euro beiseite. So verteilst du eine große Summe auf mehrere Monate und vermeidest kurzfristigen Stress und kannst ganz ohne schlechtes Gewissen auch die teure Seilbahn auf den Diedamskopf zahlen, um dort den Wahnsinns-Ausblick zu genießen.
Eine Wandertour rund um Damüls auf dem Diademskopf lässt sich viel mehr genießen, wenn du weißt, dass zu Hause keine unerwarteten Ausgaben drohen.
Spare einen Notgroschen an
Als letztes brauchst du unbedingt einen Notfallfonds. Ohne geht’s nicht, denn deine finanzielle Sicherheit hat absolute Priorität. Ja, auch vor einem Kaltgetränk mit Blick auf den Hafen von Lindos. Dein Notgroschen ist nämlich dafür da, dass er die kleinen und großen Katastrophen des Lebens abfedert. Wenn du deinen Job oder die Wohnung verlieren solltest, lange Zeit krank wirst oder aus einer gemeinsamen Wohnung ausziehen musst. Das Notfallkonto ist dafür da, dass du nachts ruhiger schlafen kannst und sollte demnach immer dein erstes Sparziel sein.
Für den Notgroschen empfehle ich dir, drei bis sechs Monate deiner Lebenshaltungskosten beiseite zu legen. Wenn du selbstständig bist, sollte es etwas mehr sein.
Wie du deinen Notgroschen ansparst und auf was du achten musst, kannst du im Blogbeitrag bei der ReicherlebenAkademie nachlesen: Notgroschen – so bildest du eine finanzielle Reserve
Strategisch Geld für deine Reisen sparen – so geht’s in 4 Schritten
Nachdem du jetzt weißt, wie viel Geld du nach deinen Fixkosten und variablen Kosten im Monat übrig hast, kannst du dich an den nächsten Schritt machen, nämlich Geld für deine Reisen zur Seite zu legen.
Schritt 1: Der Reise ein Preisschild verpassen
Um zu wissen, wie viel Geld und Rücklagen du für deinen Urlaub benötigst, heißt es erst einmal dein Reiseland und die täglichen Kosten zu recherchieren.
Dabei hast du zwei Möglichkeiten:
- Du entscheidest zuerst, wie viel Geld dir für den Urlaub zur Verfügung steht oder wie viel du ausgeben willst. Dann planst du deinen Urlaub um dieses Budget herum. Diese Methode funktioniert am besten, wenn du gerade knapp bei Kasse bist oder du kurzfristig in den Urlaub fahren willst und keine Zeit mehr hast, darauf zu sparen.
- Du planst deine Reise inklusive Transport, Unterkunft, Verpflegung und Reisegeld vor Ort. Die Gesamtsumme ist dann dein Sparziel.
Mein Tipp (und No-Go): Buche niemals einfach drauf los – nur um dann am Ende zu schauen, was eigentlich für Kosten entstehen. Denn damit wird die Reise garantiert teurer als geplant und die gewünschte Entspannung ist auch ziemlich schnell wieder weg. Warum fragst du dich? Weil du nicht am Ende des Urlaubs feststellen willst, dass du dir die drei Wochen Côte d’Azur eigentlich gar nicht leisten konntest. Oder deinen nächsten Monat über deinen Dispo finanzieren musst.
Geld sparen für den Urlaub in der Provence: Monatelang drauf gespart gehört zur Vorfreude dazu
Schritt 2: Urlaubskonto einrichten, um Geld fürs Reisen zu sparen
Eröffne ein separates Konto, das du zum Sparen für den Urlaub nutzt. Ich empfehle dir dafür ein Tagesgeldkonto, weil du dabei wenigstens ein wenig Zinsen bekommst und es gut von deinen alltäglichen Ausgaben trennen kannst. Steht die Reise dann kurz bevor, überweist du dir dein Urlaubsbudget einfach auf dein Girokonto, welches du im Ausland nutzen kannst.
Schritt 3: Erstelle einen Dauerauftrag als Sparplan für deine Reise
Um einen Dauerauftrag als Sparplan für deine Reise einzurichten, folgst du den zwei wichtigsten Tipps fürs stressfreie Geld sparen:
- Bezahle dich als erstes selbst und überweise die Sparraten zum Anfang des Monats.
- Automatisiere so viel wie möglich.
Weil du aufgrund deines Budgets weißt, wie viel Geld du jeden Monat für Reisen sparen kannst, richtest du einen Dauerauftrag für dein Urlaubskonto ein – und zwar gleich zu Beginn eines Monats. So gerätst du nicht in den Teufelskreis von “ich spare am Ende des Monats, obwohl dabei nix bleibt übrig”. Mit dem Sparplan stellst du sicher, dass du auf jeden Fall genug Geld für deinen Urlaub hast. Vom Rest kannst du dann konsumieren – und das ganz ohne schlechtes Gewissen.
Wie du nicht nur für deinen Urlaub jeden Monat Geld sparen, sondern ganz generell stressfrei Rücklagen bilden kannst, zeige ich dir in diesem Blogartikel: Wie kann ich monatlich Geld sparen?
Schritt 4: Plane einen Puffer ein
Wer kennt es nicht: Wir setzen uns ein gut gemeintes Budget für den Urlaub. Sobald wir die ersten Fritten in Brüssel oder die erste Pizza am Luganer See gegessen haben, schmeißen wir alle guten Vorsätze über Bord und sprengen gnadenlos unser Budget.
Auf Reisen, wie auch im “echten” Leben, kommt es jedoch häufig teurer, als du denkst. Hinzu kommt, dass wir die Tendenz haben, uns ein Budget zu setzen für das Leben, das wir wollen – und nicht für das Leben, das wir haben.
Das heißt konkret: Du schnallst den Gürtel ziemlich eng, weil du sparen willst. Das hältst du dann drei Tage oder bis zum ersten feucht-fröhlichen Abend im Hostel durch und dann kommt der Gedanke: “Ist jetzt egal, habe das Budget sowieso überzogen, lass uns das Geld verjubeln”. Kommt dir das bekannt vor?
Ohne schlechtes Gewissen ein Glas Sangria zum Mittagessen an der Costa Brava bestellen.
Plane deshalb von vornherein, dass du mehr Geld ausgeben wirst, als du anfänglich denkst. Nicht nur, weil der Sangria besser schmeckt als gedacht. Sondern weil vielleicht noch ungeplante Extrakosten wie Mietwagen, Stornierungen oder eine Schnorcheltour auf dich zukommen.
Gibst du das zusätzliche Geld dann doch nicht aus, ist das umso besser. Denn das übrig gebliebene Geld kannst du dann direkt auf das Urlaubskonto für die nächste Reise überweisen. So kannst du dann ohne schlechtes Gewissen auch beim spontanen Schnorcheltrip dabei sein, auf den du eingeladen wirst. Und wer hat es schließlich jemals bereut, schnorcheln zu gehen?
Über die Autorin
Nelly ist Finanzexpertin und hilft dir, bewusster zu konsumieren und die richtige Balance zwischen “sh*t ich muss sparen” und “ich will das Leben genießen” zu finden. Wie das geht, lebt sie selbst vor: So hat sie nach dem Studium 30.000 Euro Schulden in drei Jahren abbezahlt, war trotzdem im Urlaub und hat sich ein finanzielles Polster angespart, um sich selbstständig zu machen. Auf ihrer Homepage Reicher Leben Akademie findest du alle ihre Expertinnentipps rund um das Thema Finanzen.
Auf ihrem Money Management Blog, auf Instagram und in ihrem 1:1 Balanced Money Day (Mentoring) zeigt sie dir, wie du ohne viel Aufwand und Verzicht die Kontrolle über deine Finanzen hast und dich gut mit deinem Geld fühlst.
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